Immer mehr Photovoltaik- und Wind­kraft­anlagen werden zukünftig mit starken Schwan­kungen dezentral in unsere Strom­netze einspeisen. Daher werden zunehmend regionale und lokale Flexibilitäts­optionen benötigt, die gezielt an kritischen Stellen zur Stabili­sierung der Netze ein­ge­setzt werden können. Die bisherigen Regel­energie­märkte im Über­tragungs­netz sind nicht dafür ausge­richtet, diese lokalen Heraus­forderungen zu meistern. Auch ein regionaler Energie­handel wird zukünftig an Bedeutung gewinnen, um den Ausbau­bedarf der Über­tragungs­netze zu begrenzen und gleich­zeitig eine ver­besserte Resilienz des Energie­versorgungs­systems zu erreichen. Noch fehlen aber die erfor­der­lichen Markt­instrumente, um ein regionales Flexi­bilitäts­manage­ment zu realisieren.

In Flex4Energy entwickeln die Projekt­partner daher einen offenen Markt­platz für regionale Flexibilitätspotenziale. Regionale Flexibilitätspotenziale sind in Form z. B. von Energie­speichern, KWK-Anlagen oder steuer­baren Lasten vielfältig vor­handen, werden aber derzeit kaum genutzt. An den Flex4Energy-Markt­platz können über eine gesicherte Kom­munika­tions­anbindung auch kleinere Flexibilitäts­potentiale ange­bunden werden. Die lokale Ver­ortung der Anlagen ermöglicht inno­vative Handels­produkte zur Erfüllung lokaler und regionaler Aufgaben.

Für Flexibilitäts­anbieter ergibt sich durch den neuen Markt­platz die Möglich­keit, zusätz­liche Deckungs­beiträge zur Re­finan­zierung ihrer Anlagen zu er­wirt­schaften. Flexi­bilitäts­nach­frager können lokale Heraus­forde­rungen gezielt angehen und müssen dazu keine eigenen Inves­titionen tätigen, die ggf. nicht ausreichend ausgelastet werden können.

Die Nutzung des Flex4Energy-Markt­platzes soll unkompliziert, ohne Grund­gebühr und ohne langfristige ver­tragliche Bindungen möglich sein. Der Markt­platz beschränkt sich darauf, die Flexi­bilitäts­angebote und -nachfragen der ange­schlossenen Nutzer zu verbinden und diese darüber zu informieren. Die Steuerung der Flexi­bilitäts­anlagen verbleibt zu jedem Zeitpunkt in der Verant­wortung des jeweiligen Betreibers.

Nähere Infor­mationen zum Projekt sowie zu Zugangs- und Nutzungs­voraus­setzungen des Markt­platzes sind im internen Bereich nach Registrierung verfügbar.

An dem Projekt beteiligen sich neben StoREgio als Kon­sortial­führer der Energie­versorger ENTEGA, das Fraunhofer-Institut für Experi­mentelles Software Engineering IESE, das Fraunhofer-Institut für Solare Energie­systeme ISE, die Hochschule Darmstadt sowie der Speicher­system-Hersteller ads-tec. Das BMWi fördert Flex4Energy mit rund 2,8 Millionen Euro.